Freispruch für italienischen Sterbehilfe-Aktivisten

Der in Italien als Sterbehilfe-Aktivist bekannte Politiker Marco Cappato ist nach einem Prozess freigesprochen worden. Das Gericht ist dem Vorwurf der Anstiftung zum Suizid nicht gefolgt.

Cappato kämpft in seiner Heimat seit längerem für eine Legalisierung des assistierten Suizids. Im Jahr 2017 hatte er einen Freund in die Schweiz begleitet, der nach einem Unfall schwer behindert war und dort einen assistierten Suizid in Anspruch nahm. Nach seiner Rückkehr zeigte sich Cappato in Italien selber an. Er wurde wegen Verstosses gegen Artikel 580 des italienischen Strafgesetzbuches angeklagt, der die unterstützende oder begleitende Hilfe beim Sterben verbietet.

Das Schwurgericht in Mailand überwies den Fall zunächst an das Verfassungsgericht in Rom. Die Hilfe beim Freitod sei in eng definierten Ausnahmefällen zulässig, urteilte dieses  (siehe Newsmeldung vom 26. September 2019). Nun hat auch das Mailänder Gericht entschieden, dass der Beschuldigte mit der Begleitung seines Freundes keine Straftat begangen hat.

Seit Jahren wird in Italien ein neues Gesetz zu einer konkreten Regelung der Sterbehilfe gefordert. Die katholische Kirche wehrt sich vehement gegen eine Erleichterung der Situation. Doch nun erhöht sich der Druck auf die Politik erneut, eine bessere Lösung zu finden.

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