Jahresbericht 2020

Vorstand und Geschäftsstelle

Präsidium (Marion Schafroth)

Bestehen in der Krise

Das Jahr 2020 brachte mit der Corona­-Pandemie viele unerwartete Herausforderungen mit sich. Bei stetig ändernden behördlichen Anordnungen mussten Vorstand und Geschäftsleitung die aktuelle Lage laufend neu beurteilen und die Massnahmen anpassen. Dabei waren (und sind auch jetzt noch) stets zwei Aspekte von übergeordneter Bedeutung:

- Die Fürsorgepflicht von EXIT als Arbeitgeberin
- EXIT als Organisation muss handlungsfähig bleiben

Informationen zu den Auswirkungen der Pandemie auf den Betrieb von EXIT finden Sie in den Berichten der Geschäftsführung sowie des Ressorts Freitodbegleitung. Erfreulich ist, dass trotz der schwierigen äusseren Umstände unser Mitgliederbestand um 5 Prozent auf insgesamt 135 041 anwachsen konnte.

Als Präsidentin war ich zuständig für die Vorbereitung und Leitung der insgesamt acht Vorstandssitzungen und der Generalversammlung. Der Vorstand hat sich inzwischen zu einem effizient und kollegial arbeitenden Organ zusammengefunden. Jedes Mitglied des seit Juni 2019 neu zusammengesetzten Vorstands bringt seine unterschiedlichen beruflichen und persönlichen Erfahrungen in die sachlich-kritisch geführten Diskussionen ein. Die vorstandsinterne Kommunikation sowie der Informationsfluss zwischen Vorstand und Geschäftsführung klappt auch abseits der regulären Sitzungen hervorragend, sodass bei Bedarf innert kurzer Frist Entscheide gefällt werden konnten, die für das Funktionieren des Vereins nötig waren.

Zu den Schwerpunkten meiner Tätigkeit kann ich Ihnen Folgendes berichten:

Ich wirkte mit in einer internen Arbeitsgruppe zur Überprüfung und Überarbeitung der EXIT­-Patienten­verfügung (PV) und Werteerklärung. Wir erweiterten und verbesserten beide Dokumente und erneuerten die begleitende Wegleitung zum Ausfüllen der PV grundlegend (siehe dazu «Info»-Heft 1.21 Seiten10–12).

Als Mitglied der Arbeitsgruppe Statutenrevision war ich mitbeteiligt bei der Erarbeitung der jetzt der Mitgliederversammlung zur Abstimmung unterbreiteten Fassung (siehe dazu Jahresbericht Recht und «Info»-Heft Seiten12–16).

Obwohl wegen der Corona-Pandemie die meisten der vorgesehenen öffentlichen Anlässe abgesagt wurden, konnte ich EXIT an folgenden Veranstaltungen ver­treten: «Sternstunde Religion» (Sendung SRF 1, 24.2.20), «Club» (SRF 1, 23.11.20) und Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin (Luzern, 3.9.20). Dazu kamen in den Sommermonaten noch einige Fachreferate für Ärzte, Praxisassistentinnen sowie andere Fachpersonen des Gesundheitswesen.

Sporadisch wendeten sich Mitglieder per Post oder per Mail mit Lob, Kritik oder Fragen direkt an mich als Präsidentin. Nach Möglichkeit beantwortete ich diese Schreiben selbst, andernfalls leitete ich sie zur Beantwortung an die zuständige Person weiter. Mit Befriedigung stelle ich fest, dass die lobenden Worte deutlich in der Überzahl sind.

In diesem schwierigen Jahr wurde mir wiederholt vor Augen geführt, mit welch tollen und überdurchschnittlich motivierten Menschen ich in unserem Verein zusammenarbeiten darf.

Mein riesiges Dankeschön geht an die Mitglieder des Freitodbegleitungsteams, die Geschäftsprüfungskommission, die Konsiliarärztinnen und Konsiliarärzte, die Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle und der Aussenbüros Bern, Binningen/Basel und Tessin, die Stiftungsräte palliacura, den Geschäftsführer und die Leitung Freitodbegleitung sowie an meine Kollegin und meine Kollegen im Vorstand. All diese Personen haben mit vereinten Kräften ermöglicht, dass EXIT im Krisenjahr 2020 bestanden hat.

Freitodbegleitung (Andreas Stahel)

Schwerpunkte und Herausforderungen

Mitten in einer Phase von intensiven organisatorischen Veränderungen aufgrund des steten Anstiegs der Mitgliederzahlen und der entsprechenden Dienstleistungsverbesserungen testete die Corona-Pandemie unsere Flexibilität sowie Reaktions- und Anpassungsfähigkeit stark.

Corona­-Einfluss: Von einem Tag auf den anderen hat uns die Covid-Verordnung gezwungen, den Einsatz unserer über 65-jährigen Freitodbegleitpersonen zu sistieren und teilweise neu zu organisieren. Während einigen Wochen war deshalb eine äusserst sorgfältige Dringlichkeitsabklärung von höchster Priorität und die diesbezüglich heiklen psychologischen Gesprächsführungen waren sehr anspruchsvoll. Dabei war ganz wichtig, dass sämtliche relevanten Entscheidungen, welche eine Freitodbegleitung betrafen, von mindestens zwei Leitungspersonen gemeinsam getroffen wurden. Da gleichzeitig die Präsenz vor Ort auf der Geschäftsstelle stark eingeschränkt wurde, liefen die Telefone umso heisser. Leider konnten mindestens zwei zentrale Treffen aller Freitodbegleitpersonen nicht physisch durchgeführt werden. Ebenso fiel das bisher alljährlich durchgeführte Seminar-Wochenende den Umständen zum Opfer. Diese bisher selbstverständlichen Möglichkeiten zum gemeinsamen persönlichen Austausch wurden schmerzlich vermisst und konnten durch Video-Meetings nur ungenügend ersetzt werden.

Sterbezimmer: Das Bewilligungsverfahren für ein Sterbezimmer auf der Geschäftsstelle in Zürich konnte ohne Einsprachen aus der Nachbarschaft erfolgreich zu Ende geführt werden. Nach Erhalt der behördlichen Bewilligung mit feuerpolizeilichen Auflagen im November 2020 haben wir umgehend mit der planerischen und baulichen Umsetzung begonnen und gehen davon aus, dass das Sterbezimmer noch im Lauf des Jahres 2021, je nach Corona bedingten Einschränkungen, in Betrieb genommen werden kann.

Des Weiteren können neu drei weitere Sterbezimmer in Räumlichkeiten von Bestattungsunternehmen in Sargans, in Stans und in Oberkulm angemietet werden. Zudem haben wir bei Bedarf auch im Kt. Tessin neu die Möglichkeit, ein Sterbezimmer zu benutzen.

Patientenverfügung: Die gesamte Ressortleitung war an der Überarbeitung und Erneuerung der EXIT- Patientenverfügung (PV) massgeblich beteiligt.

Ausbildung: Im Berichtsjahr wurden insgesamt vier neue Freitod-Begleitpersonen erfolgreich nach einem bewährten internen Programm ausgebildet.

Modell 2030: Die Umsetzung in die Praxis der Reorganisation «2030», welche aufgrund des starken Mitgliederzuwachses initiiert wurde, gestaltete sich komplexer als erwartet, da sich einerseits die neuen Mitarbeitenden noch in der Einarbeitungsphase befanden und auch deshalb die Regionalisierung nur langsam vorangetrieben werden konnte. Zudem nahmen die komplexen psychischen Fälle und damit der Aufwand pro Fall laufend zu. Die dafür leider immer noch in zu geringer Zahl verfügbaren psychiatrischen Konsiliarärzte führten zu zeitlichen Verzögerungen in der Fallbearbeitung. Zu guter Letzt mussten wir gegen das Jahresende zwei Abgänge im Team Beratung und Triage verkraften, welche unsere Zukunftsplanung erschwerten. Wir werden das Modell in einzelnen Teilen nochmals überdenken und es im weiteren Jahresverlauf mit frischen Kräften und zurzeit noch nicht festgelegten Modifikationen vorantreiben.

Information Ärzteschaft: Die Ereignisse rund um Corona verunmöglichten leider die laufende praktische Umsetzung dieses Projekts zur Akzeptanz von EXIT in der weiteren Ärzteschaft und zur Gewinnung von rezeptausstellenden Ärzten sowie von zusätzlichen Konsiliarärzten. Da in diesem Jahr praktisch keine Informationsvorträge in Hausärztezirkeln oder an anderen geeigneten ärztlichen Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, waren wir vermehrt bei der Anwerbung von neuen Konsiliarärzten auf direkte Arztbeziehungen und Empfehlungen angewiesen. Wir hoffen sehr, dass wir in naher Zukunft unsere diesbezüglichen Aktivitäten wieder aufnehmen und ausbauen können.

Dank: Mit aussergewöhnlichem Einsatz sämtlicher Mitarbeitenden von EXIT gelang es, praktisch alle Anfragen und Anliegen von Mitgliedern in diesem Krisenjahr zur Zufriedenheit abzuwickeln. Ich bin stolz, Teil eines so hochmotivierten Teams zu sein und möchte allen meinen herzlichsten Dank aussprechen.

Aus der Statistik

Tabelle 1: Anzahl Akteneröffnungen (AE) / Freitodbegleitungen (FTB) / Mitglieder (MG)

Statistik AE/FTB/MG

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

Akteneröffnungen

1185

1152

1207

1031

991

1083

879

FTB total

913

862

905

734

722

782

583

FTB Frauen

538 (58,9%)

508 (58,9%)

516 (57,0%)

442 (60,2%)

415 (57,5%)

434 (55,5%)

330 (56,6%)

FTB Männer

375 (41,1%)

354 (41,1%)

389 (43,0%)

292 (39,8%)

307 (42,5%)

348 (44,5%)

253 (43,4%)

Durchschnittsalter (Jahre)

78,7

78,2

78,2

78,1

76,7

77,4

77,5

EXIT-Mitglieder 31.12.

135 041

128 212

120 117

110 391

104 278

95 621

81 015

Obwohl wir im März und April Corona bedingt wesentlich weniger FTB durchführen konnten, stieg die Anzahl FTB insgesamt wiederum an und ist in diesem Jahr die höchste seit der Gründung von EXIT. 44% der Rezepte für das Sterbemedikament Natrium-Pentobarbital wurden durch Hausärzte ausgestellt, 56% durch Konsiliarärzte. Die EXIT-Mitgliederzahl stieg im Berichtsjahr um weitere 5% auf 135 041 Personen.

Tabelle 2: Sterbeort

 

2020

2019

2018

2017

2016

privat

748 (82%)

731 (85%)

760 (84%)

613 (83%)

613 (85%)

Sterbezimmer EXIT

33 (4%)

20 (2%)

23 (3%)

36 (5%)

36 (5%)

Heim

132 (14%)

111 (13%)

122 (13%)

85 (12%)

73 (10%)

Der prozentuale Anteil der diversen Sterbeorte blieb in den letzten Jahren praktisch unverändert.

Tabelle 3: Anzahl FTB in ausgewählten Kantonen

 

20212020

2019

2018

2017

Kanton ZH

304312

288

329

274

Kanton BE

137133

124

107

90

Kanton AG

10986

93

92

67

Kanton SG

6253

50

49

40

Kantone BS + BL

88 (47+41)

79 (35+44)

52 (28+24)

86 (44+42)

63 (38+25)

Anzahl FTB 2021 in weiteren Kantonen: LU 53, TG 36, SO 35, GR 28, ZG 23, GL 12

Tabelle 3 zeigt die Entwicklung in den Kantonen mit den grössten FTB-Zahlen. In den Kantonen AG, SG, LU, GR, ZG und GL verzeichnen wir eine deutliche Zunah- me gegenüber 2020.

Tabelle 4: Gegenüber 2020 resultierten keine grossen Verschiebungen mit Ausnahme einer deutlichen Zunahme bei den Schmerzpatienten und den polymorbiden Patienten.

Tabelle 4: zu Grunde liegende Krankheiten bei FTB (gerundet auf volle %-Zahlen)

                                                                   2021

            2020

        2019

ALS

232 %

19

2 %

26

3 %

Augenkrankheit

111 %

8

1 %

14

2 %

Demenz

253 %

25

3 %

15

2 %

Herzerkrankung

242 %

34

4 %

22

3 %

Hirnschlag

222 %

23

3 %

35

4 %

HIV

00%

3

0 %

2

0 %

Krebserkrankung

34035 %

333

36 %

311

36 %

Lungenkrankheit

485 %

51

6 %

45

5 %

MS

222%

19

2 %

14

2 %

Nierenkrankheit

10%

4

0 %

5

1 %

Parkinson

323 %

30

3 %

32

4 %

Polymorbidität

26427 %

227

25 %

227

26 %

Polyneuropathie

71 %

11

1 %

8

1 %

Psychische Krankheit

131 %

21

2 %

17

2 %

Schmerzpatient

11912 %85

9 %

64

7 %

Tetraplegie

61 %

4

0 %

0

0 %

Andere

162 %

16

2 %

25

3 %

Total

973 

913

 

862

 

Kommunikation (Jürg Wiler)

Frisches Gesicht

Ein grosser Schritt des Ressorts im vergangenen Jahr war die Lancierung eines kostenlosen E-­Mail­-Newsletters. Damit erhalten jeweils über 90 000 interessierte Mitglieder und Nichtmitglieder rund vier Mal jährlich relevante Informationen rund ums Thema Suizidhilfe und zu weiteren anverwandten Themen. Die Statistik zeigt: Je rund 47 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer des Newsletters verwenden ein Mobilgerät oder einen PC und 6 Prozent ein Tablet.

Im Gleichschritt mit dieser Neuerung ist das Logo von EXIT als Gesicht unseres Vereins prägnanter und moderner geworden. Es ersetzt das altbekannte Symbol, welches seit vielen Jahren Bestand hatte. Zum Logo kommt ein neuer Leitsatz, der mit dem Vereinsnamen verbunden ist: Selbstbestimmt bis ans Lebensende. Die Neuerung ist behutsam und mit der gebührenden Aufmerksamkeit vollzogen worden, sind doch die Ansprüche an ein Logo sehr hoch. Aufwendig war, den abnehmenden Farbverlauf bei den Buchstaben auch beim Druck sauber abzubilden; doch diese Schwierigkeit konnte inzwischen behoben werden. Die Lancierung des neuen Logos entspricht der Entwicklung von EXIT von der Pionierphase zur professionellen Organisation. Das neue Markenzeichen soll einerseits der Tradition der Non-Profit-Organisation gerecht werden und anderseits einen zeitgemässen, zeitlosen und dennoch zukunftsorientierten Eindruck vermitteln.

Freitodhilfe ist seit bald vierzig Jahren ein grosses Thema in der Schweiz. Die Geschichte dieser überaus mehrheitsfähigen Idee ist jedoch noch nicht geschrieben. Das wird sich aus Anlass des 40-jährigen Bestehens von EXIT im Jahr 2022 ändern. Der bekannte Sachbuchautor Karl Lüönd wird die Geschichte dieser Idee aufschreiben und die Hintergründe in einem Buch aufzeigen. Obwohl EXIT massgeblich an der Entwicklung der Freitodhilfe beteiligt ist, soll es aber keine Schrift nur über die Pionierorganisation werden. Vielmehr liegt der Fokus des geplanten Sachbuches vor allem auf dem grundlegenden Mentalitätswandel und auf den Fragen, weshalb sich die Suizidhilfe in der Schweiz derart etablieren konnte und welche Voraussetzungen, Vorkommnisse und Persönlichkeiten dazu beitrugen. Voraussichtlich wird ein renommierter Schweizer Verlag das Werk mit rund 250 Seiten Umfang im Frühjahr 2022 veröffentlichen.

In der EXIT­-Öffentlichkeitskampagne im September beschrieben je drei weibliche und drei männliche Mitglieder in Zeitungsinseraten in der deutschen und italienischen Schweiz einen Schicksalsschlag in ihrem persönlichen Umfeld. Die dazugehörige Botschaft unter den grossformatigen Porträtbildern war: Heute verfügen wir über das wertvolle Grundrecht, bei unerträglichem Leiden über Art und Zeitpunkt unseres Lebensendes eigenständig bestimmen zu können, und EXIT hilft dabei. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit der Patientenverfügung für sich und seineNahestehenden thematisiert. Mit der Kampagne in rund zehn grossen Schweizer Zeitungen wurden über 750 000 Lesende erreicht.

Das Ressort legt Wert darauf, sowohl die Anliegen des Non-Profit-Vereins kommunikativ zu unterstützen als auch offen gegen innen und aussen zu informie­ren. Zu diesem Zweck beantwortete das zweiköpfige Team etliche Medienanfragen aus dem In- und Ausland. Diese fielen weniger zahlreich aus als in den Vorjahren – die Medienschaffenden waren vor allem mit der Corona- Pandemie beschäftigt. Nichtsdestotrotz organisierte das Ressort die Teilnahme von EXIT an SRF-Sendungen wie «Club» oder «Sternstunde Religion», versandte Medienmitteilungen, kommunizierte via «Info»-Heft (Auflage 107 700 Ex.) und Website (rund 240 000 Nutzer pro Jahr), lobbyierte auf kantonaler Ebene und pflegte den Kontakt zu Mitgliedern, der immer wieder zum Nachdenken anregte und auch nachdenklich machte.

Recht (Katharina Anderegg)

Statuten im Fokus

Im vergangenen Jahr hat mich die im Vorjahr an die Hand genommene Statutenrevision intensiv beschäftigt. Der Vorstand hat an einigen Sitzungen den erarbeiteten Entwurf engagiert und zum Teil auch kontrovers diskutiert. Schlussendlich haben wir uns auf eine Fassung geeinigt, welche sowohl den juristischen Vorgaben wie auch der praktischen Umsetzung Rechnung trägt (bei der Rechtsform des Vereins gibt es sehr wenige zwingende Bestimmungen, was massgeschneiderte Lösungen ermöglicht, was aber auch eine sorgfältige Redaktion bedingt, damit ein kongruentes Ganzes entsteht). Da es uns wichtig war zu erfahren, was unsere Mitglieder denken, bevor sie an der Generalversammlung darüber befinden müssen, beschlossen wir, diesen Entwurf unseren Mitgliedern zur Vernehmlassung zu unterbreiten.

Die Vernehmlassung fand im August und September statt. Daran teilgenommen haben rund 200 Mitglieder. Ich war sehr erfreut zu lesen, wie intensiv sich einige Mitglieder mit der Materie befasst haben und welche Vorschläge uns unterbreitet wurden.

Die Stellungnahmen wurden wiederum in einer kleinen Arbeitsgruppe diskutiert mit anschliessender Überarbeitung des Entwurfs. Bei dieser Überarbeitung wurde insbesondere dem Hauptkritikpunkt Rechnung getragen, so dass auch in Zukunft alle Schweizerinnen und Schweizer mit Wohnsitz im Ausland Mitglied werden können.

In Ergänzung des überarbeiteten Entwurfs habe ich einen Vernehmlassungsbericht verfasst, um unseren Mitgliedern zu erläutern, weshalb gewisse Änderungen vorgenommen wurden bzw. weshalb einige Vorschläge nicht berücksichtig werden konnten. Allerdings konnte ich nicht auf alle Vorschläge bzw. Kritiken eingehen, da dies den Rahmen eines solchen Berichts gesprengt hätte. Auch wenn ich mich seit einem guten Jahr intensiv mit dieser Revision beschäftigt habe, war die Formulierung des Berichts sehr anspruchsvoll.

Neben der Statutenrevision hat mich, wie das ganze Land auch, die Corona­-Krise herausgefordert. Für eine Weile mussten in immer kürzeren Abständen die Verordnungen des Bundes gelesen und interpretiert werden. Es beschäftigten uns Fragen wie, welche Begleitungen wir mit welchen Begleitpersonen noch durchführen können (ein Grossteil unserer Begleitpersonen ist älter als 65), wie die Geschäftsstelle organisiert wird (Homeoffice), ob wir die Generalversammlung physisch durchführen können (viele unserer Mitglieder sind ebenfalls älter als 65) und, wenn ja, mit welchen Einschränkungen, ob wir noch physische Vorstandssitzungen durchführen sollen und dürfen usw. Es galt dabei immer, nebst den zwingenden Vorgaben des Bundes auch den gesunden Menschenverstand nicht aus den Augen zu verlieren.

Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes habe ich eine spezialisierte Anwältin damit beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, welche Dokumente überhaupt digitalisiert werden können bzw. welche Dokumente wie lange in welcher Form aufzubewahren sind. Da gerade in Gerichtsverfahren häufig Originalunterlagen als Beweismittel vorzulegen sind, war diese Abklärung nötig. Es ist zu vermeiden, dass uns vorgeworfen werden kann, wir könnten Unterlagen abändern. Es muss also sichergestellt werden, dass bei digitalisierten Dokumenten bewiesen werden kann, dass es sich um die unveränderten Dokumente handelt, die wir entgegengenommen haben. Auch dies ein spannendes und zukunftsgerichtetes Thema.

Die gravierende Missachtung einer Patientenverfü­gung, die ich in meinem letzten Bericht erwähnt habe, wurde nun durch die Staatsanwaltschaft an die Hand genommen, es ist abzuwarten, was die Befragungen ergeben.

Last but not least gab es auch immer noch das «Tagesgeschäft». Regelmässig erreichen uns Anfragen oder sogar Aufforderungen von Hinterbliebenen oder deren Anwälten, ihnen unser Dossier oder zumindest Teile davon auszuhändigen. Solche Anfragen werden regelmässig abschlägig beantwortet, da es sich um besonders sensible Daten handelt, welche nur der betroffenen Person selbst oder aber aufgrund einer gerichtlichen Verfügung ausgehändigt werden können.

Finanzen (Andreas Russi)

Weichen stellen für die Zukunft

Das Berichtsjahr 2020 war ein besonderes, von der Pandemie geprägtes Jahr reich an unerwarteten Herausforderungen und mit viel Lernpotenzial. Es galt, die tatsächlichen und möglichen finanziellen Auswirkungen auf unseren Verein im Auge zu behalten. Im Vordergrund standen die Entwicklungen an den Finanzmärkten und deren Auswirkungen auf unsere Finanzanlagen. Weiter waren mögliche Einflüsse auf den Betriebsertrag wie auch den Betriebsaufwand zu überwachen. Der regelmässige Austausch mit dem Geschäftsführer und dem Leiter Finanzen und der Erhalt von Informationen zum Tagesgeschäft und zu wichtigen Projekten (z.B. Digitalisierung) wie auch mit unserer Hausbank war mir sehr wertvoll. Dagegen waren das Bearbeiten und Beraten der anstehenden Vorstandsgeschäfte sowie die Vorbereitung und periodische Finanzberichterstattung an den Vorstand sowie die steuerlichen Angelegenheiten schon fast Routine.

Mit grosser Spannung erwartete ich die im Berichtsjahr in Auftrag gegebene aktuarielle Studie zur Validierung der Rückstellung für die von unseren Lebenszeitmitgliedern erhaltenen Beiträge. Wir dürfen zur Kenntnis nehmen, dass wir – mit einer Nachjustierung im Berichtsjahr – die anfallenden Kosten für die gegenüber Lebenszeitmitgliedern in der Zukunft zu erbringenden Leistungen in der benötigten Höhe zurückstellen (siehe separaten Kommentar zur Jahresrechnung 2020).

Im Digitalisierungsprojekt wurden weitere wichtige Weichen gestellt. So liegt seit Ende Jahr die Grobkonzeption für unser neues CRM (Customer-Relationship- Management) – dem elektronischen Verwaltungssystem unserer Organisation – vor. In meiner Funktion als Finanzvorstand und Mitglied der erweiterten Projektsteuerung seitens EXIT habe ich an einigen externen und internen Besprechungen teilgenommen.

Bei der Statutenrevision war mein besonderes Augenmerk den künftigen Bestimmungen in Bezug auf eine adäquate Organisation und zeitgemässe Regelung zur Revisionsstelle gewidmet.

Anlässlich von vier in meiner Funktion als Präsident der Anlagekommission vorbereiteten und geleiteten Sitzungen hat die Finanzanlagekommission diverse Finanzanlagen-Entscheide getroffen und, wie im Finanzanlagenreglement vorgesehen, dem Vorstand zur Genehmigung vorgelegt.

Das Börsenjahr 2020 war kein einfaches. Es war geprägt von sich nun auch zur (finanziellen) Bekämpfung der Pandemie weiter expansiv verhaltenden Notenbanken und dem historisch tiefen Zinsumfeld. Die vom Wahlkampf in den Vereinigten Staaten ausgegangenen Unwägbarkeiten wurden von den Finanzmärkten zum Teil kontrovers aufgenommen. Nach 2019 wird auch 2020 als sehr ungewöhnliches Anlagejahr in die Geschichtsbücher eingehen. Unser Verein ist dabei ganz passabel über die Runden gekommen. Haupttreiber waren auch 2020 die Aktien und die heimische Währung. Grosse Beachtung liess die Anlagekommission der Allokation unserer Anlagen zukommen. Diese und das historisch tiefe Zinsniveau sowie ein nicht zu unterschätzender Anlagenotstand bleiben weiterhin eine grosse Herausforderung.

Das Budget 2021 – die Genehmigung durch den Vorstand erfolgte in dessen Dezember-Sitzung 2020 (siehe separaten Kommentar zum Budget 2021) – und die Jahresrechnung zum Vereinsjahr 2020 waren weitere Schwerpunkte in meiner Tätigkeit.

Geschäftsführung (Bernhard Sutter)

Ansturm trotz Shutdown

Eine Herausforderung im Corona-Jahr war, Betrieb und Mitarbeitende unter den neuen Rahmenbedingungen zu organisieren, die Dienstleistungen gegenüber den Mitgliedern zu erfüllen und nicht nur das Tagesgeschäft sicherzustellen, sondern auch den Verein weiter zu entwickeln. Dank den Medizinern in unserer Organisation wurden mögliche Auswirkungen der Pandemie auf EXIT früh erkannt.
Innert kürzester Zeit und rechtzeitig vor der allgemeinen Knappheit konnte EXIT Schutz-/Hygienematerial beschaffen, aber auch ein umfassendes Schutzkonzept für die Geschäftsstelle und vor allem die Freitodbegleitung erarbeiten. In der allgemeinen Beratung wurde rasch vom persönlichen auf den telefonischen Kontakt umgestellt, und unsere IT-Abteilung beschaffte innert Tagen Technik und Material für einen möglichen Homeoffice-Betrieb. Mit den Bildern von Patienten an Beatmungsgeräten in China und aus überlasteten Intensivstationen in Italien war klar, dass hier auf die Patientenverfügungsorganisation EXIT etwas zukommen würde.

So klärten wir mögliche Implikationen der Covid- Behandlung auf die EXIT-PV ab und stellten wichtige Informationen zusammen, die wir den Mitgliedern über sämtliche verfügbaren Kommunikationskanäle zukommen liessen. Vielen Mitgliedern war nicht bewusst, dass die Behandlung von Covid-Komplikationen die Freitodbegleitung verunmöglicht. So stiegen die PV-Erneuerungen sprunghaft an, Mitglieder präzisierten ihren Patientenwillen im Hinblick auf Triage und Beatmung. Im ersten Shutdown herrschte bei EXIT statt Flaute ein Ansturm. Unsere Mitarbeitenden fingen dies – selbst mit den Einschränkungen des Homeoffices und unter ständig ändernden behördlichen Auflagen – souverän auf. Dank der Wahl des richtigen Zeitfensters Anfang September konnte selbst die Generalversammlung mit mehreren Hundert Teilnehmenden im «Volkshaus» Zürich abgehalten werden – natürlich mit Schutzkonzept.

Geschäftsstelle und Aussenbüros blieben von Quarantäne-Massnahmen und Ansteckung glücklicherweise verschont. Im Gegensatz zu Tausenden anderen Betrieben im Land hatte EXIT kaum wirtschaftliche Folgen zu gewärtigen. Zwar blieben die Einnahmen unter Budget (weniger Zuwachs bei Jahresmitgliedern und Lebenszeitmitgliedern). In diesem Corona-Jahr hatten wir gegenüber dem Vorjahr einen auffälligen Rückgang von Kleinspenden (gegen minus 20 Prozent). Andererseits blieben wir auch beim Aufwand unter Budget, in einigen Positionen trotz Wachstum selbst unter jenem des Vorjahrs. Corona- und Homeoffice-bedingt fielen Computer-/Telefonie-Kosten höher aus, ebenso die Personalkosten aufgrund des Ausbaus wegen komplizierter Fälle.

Daneben entwickelte sich EXIT aber auch weiter: im Digitalisierungs-Projekt, das erfolgreich startete; beim Abruf der PV, der ab 2021 einfacher erfolgen kann; und – für Mitglieder am spürbarsten – bei der visuellen Identität des Vereins. Das neue Logo und der neue Mitgliederausweis erforderten umfangreiche Vorbereitungs- und Umstellungsarbeiten, neue Drucksachen und Anpassungen der Website, im Portal und an der Online-PV. Dank dem Einsatz interner und externer Mitarbeitenden lief dies erfolgreich und nahezu pannenfrei ab. Seither erhält EXIT wohltuende Kommentare zu den Neuerungen. Schweizer Rettungsorganisationen haben den neuen Ausweis, die PV-Zugangskarte und den leichteren Abruf in ersten Feedbacks klar begrüsst.

Gleichzeitig hat EXIT – ein KMU mit über 30 festen Mitarbeitenden und zahlreichen Freitodbegleitpersonen – im vergangenen Geschäftsjahr erneut Zehntausende Auskünfte, rund 18 000 Ausgaben und 10 000 Kontrollen von Patientenverfügungen, Tausende Versände von EXIT-Broschüren, fast 12000 Neuanmeldungen, 5000 Beratungen (zumeist per Telefon) sowie annähernd 1200 Vorbereitungen für Suizidhilfe geleistet. Auch die vielfältigen Anliegen der Mitglieder, sehr oft zum Thema Corona, konnten ohne grössere Schwierigkeiten per Brief, E-Mail oder Telefon beantwortet werden.

Der Geschäftsführer dankt den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen, dem Vorstand für die konstruktive Zusammenarbeit, den Freitodbegleitpersonen für ihre anspruchsvolle Hilfeleistung zugunsten kranker Mitglieder und der GPK für ihre wichtige Kontrollfunktion. Ein spezielles Dankeschön geht an die Mitarbeitenden. Ihr Engagement ist riesig, die Qualität ihrer Arbeit hoch. So tragen sie wesentlich zum Erfolg und guten Ruf von EXIT bei.

Geschäftsprüfungskommission (GPK)

Auftrag Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) von EXIT nimmt in die Tätigkeit des Vorstandes und der Geschäftsführung Einblick. Zudem prüft sie periodisch, ob die gesetzlichen und statutarischen Bestimmungen sowie die Reglemente korrekt angewendet werden und ob die Beschlüsse der Generalversammlung und des Vorstandes ordnungsgemäss vollzogen werden. Dazu erstellt sie einen schriftlichen Bericht.

Tätigkeiten Trotz Corona-Pandemie konnte die GPK ihre Aufgaben wahrnehmen. Sie stellt fest, dass Vorstand und Geschäftsleitung die gebotenen Vorsichtsmassnahmen gewissenhaft einhielten und stets darauf bedacht waren, den Erwartungen und Ansprüchen der Mitglieder gerecht zu werden. Das Team Freitodbegleitung musste während des Shutdown im Frühjahr 2020 seine Tätigkeit vorübergehend etwas einschränken, stand aber für Härtefälle immer zur Verfügung. Auf der Geschäftsstelle wurde darauf geachtet, dass möglichst viel im Homeoffice erledigt werden konnte und damit sowohl die Vorgaben der Behörden als auch die Anforderungen an die Vertraulichkeit im Umgang mit den Mitgliederdaten eingehalten wurden. Die GPK unterstützte ausdrücklich den Entscheid, auf die Durchführung des traditionellen EXIT-Tages zu verzichten und die Durchführung der Generalversammlung von Mai auf September zu verschieben. Sie nimmt mit Genugtuung davon Kenntnis, dass durch die Schutzmassnahmen aber auch dank der Disziplin aller Betroffenen unter den EXIT-Mitarbeitenden keine schwerwiegenden Covid-Erkrankungen zu beklagen sind.

Anlässlich der Generalversammlung konnte die Vakanz in der GPK mit der Wahl von Hugo Stamm besetzt werden. Er hat seine Tätigkeit im Oktober aufgenommen und wirkt seither u.a. bei der Prüfung der Akten der Freitodbegleitungen mit.

Die GPK traf sich im Jahr 2020 zu vier Sitzungen, nämlich am 24. Februar, 13. März, 14. Mai, und 19. November. Sie war auch an der Generalversammlung vom 7. September anwesend. Im Hinblick auf die für 2021 geplante Statutenrevision nahm sie zu Handen des Vorstandes Stellung zu dem im «Info» 3.20 publizierten Entwurf.

Am 19. November 2020 kontrollierte die GPK auf der Geschäftsstelle in Zürich den Lagerbestand des Medikaments Natrium-Pentobarbital (NaP), das von EXIT für die Sterbehilfe verwendet wird. Sie stellte fest, dass das NaP sicher aufbewahrt wird und über die Ein- und Ausgänge sorgfältig und zweckmässig Buch geführt wird.

Prüfung der Akten Seit die GPK von EXIT besteht, gehört die Durchsicht und Prüfung aller zu einer Freitodbegleitung benötigten Dokumente, Unterlagen und Akten zu einer Kernaufgabe der GPK. Dazu gehören Arztzeugnisse, Krankengeschichten, allfällige Spitalaustrittsberichte, Gesprächsberichte mit den Sterbewilligen, die ärztliche Bestätigung der Urteilsfähigkeit der sterbewilligen Person, die Ausstellung des Rezeptes für das Sterbemittel Natrium-Pentobarbital (NaP), das Protokoll der Freitodbegleitung, allfällige Gutachten und weitere Unterlagen. Mit diesem Vorgehen wird den hohen Ansprüchen, die EXIT an eine Freitodbegleitung stellt, Rechnung getragen. Diese Prüfung ist für die GPK sehr wichtig, um festzustellen, ob alles im Rahmen der gesetzlichen und reglementarischen Vorschriften abgelaufen ist. Die GPK stellt fest, dass die Sterbebegleitungen den erforderlichen Standards vollends gerecht werden.

Finanzen Die GPK traf sich am 1. März 2021 mit Marion Schafroth, EXIT-Präsidentin, Andreas Russi, Vorstandsmitglied und verantwortlich für das Ressort Finanzen, Bernhard Sutter, Leiter Geschäftsstelle und Romano Cavegn, Leiter Buchhaltung, sowie mit der externen Revisorin Claudia Suter, um die vorab zugestellte Jahresrechnung 2020 zu besprechen und sich einzelne Positionen der Erfolgsrechnung erklären zu lassen. Die GPK stellt fest, dass das Vereinsvermögen sorgfältig verwaltet wird, was auch die gute Vermögenslage des Vereins und der positive Abschluss belegen. Sie dankt dem Finanzchef für die umsichtige Verwaltung des Vereinsvermögens.

Zusammenarbeit mit dem Vorstand Die GPK erhält regelmässig die Protokolle der Vorstandssitzungen und gewinnt dadurch Einblick in alle laufenden Geschäfte. Zusätzlich bestehen Telefon- und E-Mail- Kontakte zwischen den Mitgliedern der GPK und des Vorstandes. Dies erlaubt es der GPK, auf allfällige Probleme rechtzeitig einzugehen.

Ausblick Nach elfjähriger Tätigkeit in der GPK, davon 10 Jahre als Präsidentin, hat Elisabeth Zillig ihren Rücktritt erklärt. Zur Nachfolgerin schlägt die GPK dem Vorstand bzw. der Generalversammlung die Wahl von Frau Dr. Christa Stamm-Pfister vor. Dabei stellt sie fest, dass zwischen der Kandidatin und Hugo Stamm keine verwandtschaftliche Beziehung besteht. Für das Präsidium stellt sich Patrick Middendorf zur Verfügung. Er ist seit 2011 Mitglied der GPK.

Dank Die GPK verdankt die in diesem besonderen Jahr geleistete grosse Arbeit. Sie würdigt insbesondere die Flexibilität und den umsichtigen Umgang mit den von Covid-19 verursachten Einschränkungen bei allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sowohl vom Vorstand als auch vom Team der Freitodbegleiterinnen und Freitodbegleiter, den Konsiliarärzten und -ärztinnen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle wurde eine anspruchsvolle Arbeit mit viel Engagement und fachlichem Können geleistet.

ELISABETH ZILLIG (PRÄSIDENTIN), DR. PATRICK MIDDENDORF, HUGO STAMM