EXIT widerspricht Studie

Eine Studie der Uni Zürich behauptet, jede vierte Person, die einen kranken Angehörigen mit EXIT beim Sterben begleite, brauche danach psychologische Hilfe. Dies widerspricht den langjährigen Erfahrungen von EXIT. Und es widerspricht ähnlichen Studien aus der Schweiz, Holland und den USA.

Die Studie von Psychologen der Universität Zürich besagt, dass ein Viertel der bei EXIT-Freitodbegleitungen anwesenden Angehörigen ein bis zwei Jahre später unter aussergewöhnlichen Belastungen leidet und Hilfe benötigt.

Dies deckt sich nicht mit den täglichen Erfahrungen von EXIT. Dadurch dass sich Angehörige auf den Tod vorbereiten können, sich ausgiebig verabschieden können und dem Familienmitglied beim Sterben persönlich beistehen, sind sie gut auf den Trauerprozess vorbereitet. Angehörige werden von EXIT vor und auf Wunsch auch nach der Sterbebegleitung betreut. Psychologische Hilfe nimmt kaum jemand von ihnen in Anspruch.

Diese Erfahrungen aus bald 30 Jahren Sterbehilfe werden von einer anderen Schweizer Forschungsarbeit sowie ähnlichen und seriöser angelegten Studien in Holland und den USA bestätigt.Demnach leiden Menschen, die nahe Angehörige vorzeitig verlieren, weniger, wenn sie diese mit Sterbehilfe begleiten und sich verabschieden können, als wenn diese im Krankenhaus versterben.

Zitat aus der anderen Schweizer Forschungsarbeit "Verlust durch Suizidhilfe", die sich übrigens auf dieselbe Grundlage beruft wie die Zürcher Studie:

"Als wichtigste Erkenntnis dieser Untersuchung lässt sich abschliessend folgern, dass das Miterleben einer Freitodbegleitung keinen Risikofaktor für die anschliessende Trauerverarbeitung darstellt. Unter Bezugnahme auf die Fachliteratur weisen die genannten Prävalenzzahlen darauf hin, dass die untersuchten Studienteilnehmer den Verlust der nahestehenden Person vergleichsweise gut verkraftet haben. [...] Der Trauerverlauf: 14 bis 24 Monate nach Miterleben der Begleitung erfüllen 16 Prozent der befragten Angehörigen die Kriterien einer depressiven Episode und 13 Prozent das Vollbild einer posttraumatischen Belastungsstörung. Diese Werte sind ungleich höher als bei entsprechenden Altersgruppen in der Schweizer Grundbevölkerung. Im Vergleich zu Personen, die einen geliebten Menschen durch eine terminale Krankheit auf natürliche Art und Weise verlieren, weisen sie hingegen keine schlechteren Gesundheitswerte auf, wie Studien aus den Niederlanden und Oregon belegen. Es geht ihnen hinsichtlich ihres psychischen Wohlbefindens gleich gut oder sogar etwas besser. [...] Swarte et al (2003) haben drei Möglichkeiten der Erklärung des Umstandes formuliert, weshalb Hinterbliebene nach Miterleben einer Begleitung bessere Gesundheitswerte aufweisen, als wenn die nahestehende Person eines natürlichen Todes stirbt. Diese finden sich, selbst wenn ihr Einfluss auf die Trauerverarbeitung nicht gemessen wurde, auch in der vorliegenden Studie wieder. Ihr Geltungsbereich muss jedoch klar auf diejenigen Hinterbliebenen eingegrenzt werden, welche den Suizidtod der nahestehenden Person persönlich miterlebt haben. 1. Manche Studienteilnehmer schreiben dem Umstand des Abschiednehmens von sich aus eine auf die Trauerverarbeitung positive Wirkung zu; ohne dass dieser Aspekt von der Verfasserin im Fragebogen erwähnt worden wäre. 2. Die überwiegende Mehrheit der Studienteilnehmer ist auf die Art und Weise des Sterbens und auf den Zeitpunkt des Todes gut vorbereitet gewesen. Dies drückt sich im Umstand aus, dass im Vorfeld darüber gesprochen und sie in den Prozess mit einbezogen worden sind. 3. Eine Verdrängung der Tatsache des nahe bevorstehenden Todes war nicht möglich."

Die Studie der Universität Zürich, die nicht den Erfahrungen von EXIT entspricht, ist nicht repräsentativ, sie bezieht sich auf eine rein zufällige Auswahl von 85 Personen, aus einem kurzen Zeitraum aus 2005/2006 und aus einem kleinen geografischen Gebiet. Eine Kontrollgruppe fehlte gänzlich. Die Angaben wurden aufgrund eines anonymen Fragebogens und nicht aufgrund von Interviews erhoben und dies bei schwierig zu erfassenden Themen wie posttraumatische Belastungsstörung und Depression. Die Auswahl von 85 Personen ist für eine Studie in diesem Bereich eher gering. Die Studienautoren merken unter dem Stichwort "Limitations" selber an, dass die Gefahr besteht, dass die Resultate zufällig seien.

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