EXIT: Mehr Mitglieder, weniger Begleitungen

Im letzten Jahr sind 12'000 Menschen EXIT Deutsche Schweiz beigetreten. Damit zählt der Verein über 128'000 Mitglieder. 2019 haben sich 862 schwer leidende Menschen beim selbstbestimmten Sterben begleiten lassen.

EXIT verzeichnete im vergangenen Jahr erneut viele Beitritte, insgesamt waren es mehr als 12’000. Dies bestätigt den Trend: Die grösste Selbstbestimmungsorganisation der Schweiz gewinnt jedes Jahr Tausende neue Mitglieder. In der Deutschschweiz und im Kanton Tessin zählte EXIT am 31.12.2019 insgesamt 128’212 Mitglieder. Allein bis Mitte Februar sind über 3600 weitere Menschen dem nicht gewinnorientierten Verein beigetreten, dem damit aktuell 130‘470 Mitglieder angehören.

Weniger Menschen beanspruchten Hilfe
EXIT erhielt im vergangenen Jahr rund 3500 Anfragen für Freitodbegleitung. Im Zuge der Beratungen wurden bei 1152 Mitgliedern Abklärungen für eine mitmenschliche Begleitung beim Freitod getroffen; 2018 waren es 1207 Abklärungen oder 55 mehr gewesen.

862 Menschen entschieden sich im vergangenen Jahr für eine Leidensverkürzung mit Hilfe von EXIT. Damit nahmen 43 Mitglieder weniger die Hilfe einer Freitodbegleitperson in Anspruch als 2018 (905).

Die Aufteilung nach Geschlechtern bei den Begleitungen blieb 2019 im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich, sie lag neu bei 59 Prozent Frauen und 41 Prozent Männern. 2018 war das Mittel bei rund 57 Prozent Frauen und 43 Prozent Männer gelegen.
Der Grund für die anhaltend starke Nachfrage nach Freitodbegleitungen ist nebst dem stetigen Mitgliederzuwachs unter anderem die deutliche Alterung der Gesellschaft. So bleibt das Durchschnittsalter der begleiteten Menschen bei 78,2 Jahren. Frauen waren im Schnitt bei einer Begleitung 78,9-jährig, Männer 77,4-jährig.

Terminales Krebsleiden als häufigste Grunddiagnose
Die häufigsten Grunddiagnosen der Sterbenden sind weiterhin terminale Krebsleiden (36 Prozent aller Begleiteten), gefolgt von Alterspolymorbidität (verschiedene Beschwerden und Leiden im Alter – 26 Prozent) und chronischen Schmerzerkrankungen (7 Prozent). Am meisten Patientinnen und Patienten griffen im Kanton Zürich auf die Hilfe von EXIT zurück, gefolgt von den Kantonen Bern, Aargau, St. Gallen sowie Basel-Stadt und Basel-Land.

EXIT hat im vergangenen Jahr 731 Sterbewillige (85 Prozent aller Freitodbegleitungen) in ihrem Zuhause begleitet, 109 (13 Prozent) in Heimen und 20 (2 Prozent) in einem für Notsituationen bereitstehenden Sterbezimmer.

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